Einführung

Die GWG 1v4-Spezifikationen der Ghent Workgroup sind seit langem der De-facto-Standard für den Austausch von PDF-Dokumenten in der grafischen Industrie. Es ist immer schwierig, von einem solchen Standard abzuweichen, aber wir sind der Meinung, dass dies notwendig ist, um mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten. Die Spezifikationen der GWG 2015 sind das Ergebnis dieser Entwicklung.

Die Spezifikationen für 2015 sind nicht die erste Runde von Verbesserungen; bereits 2012 haben wir deutlich veränderte Spezifikationen veröffentlicht. Diese wurden häufig bei Prüfungen verwendet und dienten in einigen Ländern als Grundlage für nationale Normen. In den meisten Fällen waren jedoch die Spezifikationen selbst sowie die technologische und geschäftliche Landschaft noch nicht reif für eine breite Einführung.

Die Spezifikationen von 2012 gibt es zwar schon und wird es auch weiterhin geben, aber wir gehen nicht davon aus, dass sie in großem Umfang umgesetzt werden.

Übergang

Aufgrund der grundlegenden Unterschiede zwischen den 1v4- und den 2015-Spezifikationen erwarten wir keine sofortige Umstellung. Wir gehen davon aus, dass die Spezifikationen von 2015 als akzeptable Spezifikationen übernommen werden und dass erst nach einer (langen) Übergangszeit 1v4 nicht mehr akzeptiert wird. Eine Reihe von nationalen Organisationen hat bereits entsprechende Pläne angekündigt.

Unterschiede

Veränderungen sind einfacher, wenn klar erklärt wird, was sich ändert und warum es sich ändert. Das folgende Whitepaper tut genau das: Es dokumentiert die Änderungen zwischen 1v4 und 2015 in klarer und leicht verständlicher Sprache. In jedem Kapitel wird ein bestimmter Bereich hervorgehoben, der sich verändert hat, und es werden die Gründe für diese Veränderung sowie die Auswirkungen dieser Veränderung auf die heutigen Arbeitsabläufe erörtert.

Spezifikationsdokument

Das Spezifikationsdokument ist für Verbände und Anbieter gedacht, die alle Einstellungen im Detail prüfen wollen. Dieses Dokument beschreibt die Details der Spezifikationen für 2015 und die Regeln für konforme PDF-Dokumente. In diesem Dokument werden in einfacher englischer Sprache die Richtlinien beschrieben, denen konforme PDF-Dateien folgen müssen.

Marktsegmente

Verschiedene Arbeitsabläufe erfordern unterschiedliche PDF-Dokumente; Beispiele sind leicht zu finden:

  • Anzeigen sind in der Regel einseitige PDF-Dokumente, Bücher immer mehrseitige
  • Zeitungen akzeptieren oft die Verwendung von Schmuckfarben, Zeitschriften oft nicht.

Um solche Unterschiede abzudecken, hat die Ghent Workgroup stets verschiedene Varianten ihrer Spezifikationen veröffentlicht.

Keine Beschränkung auf CMYK mehr

Neu in den GWG 2015-Spezifikationen ist die Verfügbarkeit von „RGB“ neben „CMYK“. Die verschiedenen Workflow-Ansätze werden im GWG2015 PDF/X Workflow-Dokument ausführlich erläutert.